E‑Mails haben Betreffzeilen, Signaturen, Thread‑Tiefe und Zitatlawinen. Diese Elemente erzählen: ein geänderter Betreff kündigt Wendungen, ein gekürztes Zitat deutet Auslassungen an, eine automatische Abwesenheitsnotiz enthüllt Alltag. In einem bekannten Austauschroman‑Fandom reichte eine Betreffänderung, um zehntausende Kommentare auszulösen. Wir nutzen Header, Kopien und Zeitzonen, um Beziehungen sichtbar zu machen.
Handschrift überträgt Charakter: Druck, Neigung, Korrekturen, Kaffeeflecken, eingelegte Fahrkarten. Scans oder beschriebene Artefakte geben haptische Hinweise, die Welttiefe spürbar machen. Wir beschreiben Material ehrlich, vermeiden Fetischisierung und setzen visuelle Details gezielt, damit Atmosphäre entsteht, ohne Lesbarkeit oder Barrierefreiheit zu opfern.
Chats wirken spontan, doch Rhythmus, Tippgeräusche und Lesebestätigungen tragen Dramaturgie. Lücken zwischen Nachrichten erzeugen Nervosität, Missverständnisse werden Screenshots. Wir komponieren kurze Zeilen, nutzen Reaktions‑Emojis funktional, markieren Tippfehler realistisch und zeigen, wie ein einziger gelöschter Satz alles verschiebt, weil er erahnt, aber nicht mehr belegt werden kann.